Die Provinzielle Erbestätte der Baasrooder Schiffswerften (früher: Schifffahrtsmuseum) ist eine der schönsten industriellen Archäologie-Stätten in Flandern. Hier können Sie unter anderem die originale Holzhalle und das Meisterhaus Van Damme besichtigen, sowie die Nachbildung des Schiffs Rosalie, das Atelier Van Praet und das Werftgelände mit dem eigentlichen Bauplatz und zwei Trockendocks!
Ursprung
Im 15. Jahrhundert war Baasrode ein stark frequentiertes Handelszentrum entlang der Schelde, wo täglich Schiffe aus Antwerpen anlegten. Das An- und Ablegen der Segelschiffe führte zur Entwicklung einer bedeutenden Schiffbauindustrie in Baasrode. Im 19. Jahrhundert erreichte der Schiffbau in Baasrode seinen Höhepunkt. 1972 lief das letzte neue Schiff vom Stapel, und 1986 schloss die letzte Werft ihre Tore. Daraufhin beschlossen einige lokale Freiwillige, eine maritime Kulturerbestätte zu gründen.
Die Provinciale Erfgoedsite Scheepswerven Baasrode entstand aus drei Werften: Van Damme, Van Praet und dem Depot „De Toekomst“. Die Erbestätte befindet sich im authentischen Wohnhaus des früheren Werftbesitzers Van Damme. Dieses denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem Jahr 1830 und besitzt wunderschöne Deckenmalereien aus dem 19. Jahrhundert sowie wertvolle Wandfresken mit Jugendstilelementen.
Sammlung
Die Sammlung der Provinciale Erfgoedsite Scheepswerven Baasrode gibt einen Überblick über den Schiffbau in Flandern im 19. und 20. Jahrhundert. Auf der Kulturerbestätte finden Sie einen Überblick über die Aktivitäten auf der Werft, alte Werkzeuge, Modelle und Pläne der einst gebauten Schiffe. Das Museumsarchiv umfasst mehr als 3.000 Baupläne verschiedener Schiffstypen.
Es gibt eine permanente Ausstellung von Dutzenden von Schiffsmodellen und Halbmodellen sowie von Werkzeugen zum Bau von Holz- und Eisenschiffen. Jede Museumsaison organisiert das Schifffahrtsmuseum auch eine thematische Ausstellung zu verschiedenen Themen, die stets mit der lokalen und maritimen Geschichte verbunden sind. Hinter dem Museum ist die Werft noch so erhalten, wie sie am letzten Tag verlassen wurde.
Das Symbol des Museums, die Schiffslampe des Typs „Bostroëneir“ (eine Petroleumlampe, die selbst bei heftigstem Sturm brennt), ist ein originales Baasroder Design mit internationalem Ruf.